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GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN – HABIBAS BLOG

Regelmäßig berichte ich hier von Themen, die mir in meinen Coachings begegnen und die vermutlich auch andere Menschen beschäftigen. So bekommst du einen Eindruck davon, was alles mit The Work bearbeitet werden kann und welche Lösungsstrategien daraus entstehen können. Vielleicht inspirieren dich diese Geschichten auch, dich selbst auf den Weg zu machen, dein Leben positiv zu verändern. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche dir viel Spaß beim Stöbern!

Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt. Oder?

„Es ist als wie eine Quelle, die in mir sprudelt, ich habe so viel zu geben – wow, das ist eine so geniale Kraft die ich gerade erlebe.“ Elena strahlt genau das aus … auch die anderen Teilnehmer:innen wirken wieder voll Energie. Nur 15 Minuten vorher hatte Elena bei ‚The Work zum Frühstück‘ berichtet, dass sie gerade wieder das Gefühl hat, nur wenn sie etwas leistet, wird sie auch geliebt, und wie viel Druck das macht. „Das kenne ich schon aus meiner Kindheit, meiner Mutter war es nie gut genug.“
Am nächsten Tag berichtet Elena im Seminar, wie viel ihr diese kurze Work gebracht hat: „Trotz der gleichen Herausforderungen bei der Arbeit, konnte ich die Dinge in Ruhe bearbeiten, war ruhiger mit meinen Kolleg:innen und bin gut gelaunt und mit viel mehr Energie nach Hause gekommen. Einfach genial.“ Hier gehts zu Elena’s GameChanger.

Du treibst dich an und „leistest“, bist immer betriebsam, und wenn du Zeit für dich hast, fällst du erst mal in ein Loch, statt etwas zu tun, was dich erfrischt, dich inspiriert oder dir Freude macht?
Kommt dir das bekannt vor?

Dahinter stecken meist Glaubenssätze aus der Kategorie: „Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt“. Oder Redewendungen wie „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“

Mit diesem Gedanken kam Elena zum Workshop ‚The Work zum Frühstück‘. Sie erzählt: „Meinen Freundinnen geht es auch so, dann quatschen wir darüber und es gibt jede Menge Tipps … aber ehrlich gesagt, obwohl ich es super finde und auch das eine und andere ausprobiert habe, fällt es bei mir nach kurzer Zeit wieder hinten runter. Das stresst mich echt.“ Die anderen im Seminar nicken zustimmend.

„Ok“ sage ich, dann lasst uns nicht weiter darüber quatschen, wie stressig es ist, lasst uns The Work machen: „Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt.“

Du kannst gleich mitmachen – werde zu deiner eigenen Lehrerin

Wärend du weiter liest, mache gerne gleich mit: Suche dir eine Situation, in der dieser Gedanke aktiv war. Das kann heute bei der Arbeit oder zu Hause gewesen sein oder schon länger zurückliegen. Möglicherweise kennst du diesen Gedanken auch schon aus deiner Kindheit. Du kannst auch zu diesem „Bild“ aus deiner Kindheit zurückgehen. Wichtig: Lege dich auf einen Moment fest. Wann war es, wo bist du, wer ist noch da … siehe es vor dir.

Falls du The Work noch nicht kennst oder wenig Erfahrung damit hast (falls doch, überspringe einfach diesen Abschnitt): Die Fragen sind eine Einladung, dich zu erforschen – sie wollen dich nicht in eine bestimmte Richtung drängen und es geht auch nicht darum, etwas nicht mehr oder anders zu denken. Es geht um ein Erforschen und dann Bemerken, was für dich und dein Leben Sinn macht. Dabei sind es deine eigenen Antworten und dein eigenes inneres Erleben, das dir einen neuen Blickwinkel auf die Situation und die „Welt“ schenkt.
Um es in einem Zitat von Byron Katie zu sagen „Du wirst mit The Work zu deiner eigenen Lehrerin“.

Von getriggert zur inneren Klarheit

Zurück zu Elena und ihrer Situation: Es war letzte Woche im Büro, mit einem Porjekt, was super dringend ist.

Gemeinsam mit der ganzen Gruppe im Seminar beginnen wir mit The Work. (Du kannst gleich mitmachen. Ich stelle dir die Fragen von The Work und du schaust, welche Antwort bei dir auftaucht – es geht nur ums Bemerken und Wahrnehmen, nicht um eine Einordnung oder Bewertung. Die Antworten der Teilnehmer:innen kannst du dir dann im Anschluss durchlesen und vielleicht findest du dich darin wieder oder sie inspirieren dich …)

Lass uns auf die Erforschungsreise gehen.
1. Frage: „Dort in deiner Situation: Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt – Ist das wahr?“
< ist deine Antwort JA oder Nein?>

Die Antwort der Seminarteilnehmerinnen war unisono JA.

2. Frage – Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt – „Dort, in deiner Situation: Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?“
< Schau was deine Antwort ist: JA oder Nein?>

Bei dieser Frage gab es viele NEINs und auch ein, zwei JAs. (Denn es gibt nur deine für dich richtige Antwort)

3. Frage – Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt – „Dort, in deiner Situation: Wie reagierst du, wenn du diesen Gedanken glaubst?“
< Jetzt geht der Blick noch tiefer: Welche Emotion und welches Körpergefühl geht damit einher, wie gehe ich mit mir selbst um, wie mit anderen Menschen? Schau was deine Antwort ist >

Die Reaktionen der Teilnehmerinnen:
„Meine Kehle ist zu, ich fühle mich klein, traurig.“ „Ich bin auch wütend“, sagt eine andere Teilnehmerin „auf die Person, die noch da ist und auf die Welt. Ich hasse sie dafür, dass sie so viel von mir fordert, und gleichzeitig will ich unbedingt ihre Anerkennung – das fühlt sich furchtbar und im Zwiespalt an. Ich setze mich unter Druck, es gut und schnell zu machen, und bin dann gar nicht so gut wie ich sein könnte. Es macht mich fahrig, unkonzentriert, und sehr lustlos, ich mag mich nicht und fühle mich falsch – ungeliebt und hoffnungslos. Ich bin mit meiner Präsenz völlig im Außen bei der Person und was sie von mir erwartet. Ich kann mich nicht an mir erfreuen.“

Ich frage weiter: „Wenn du den Gedanken glaubst, ‚Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt‘, ist das der Moment, indem deine Süchte oder schlechten Gewohnheiten angeschoben werden?“ „JA, ich will dann was Süßes und als Kind habe ich mir ein Nutellaglas geholt und das Nutella gelöffelt.“
Eine weitere ergänzende Frage führt uns noch etwas tiefer: „Was kostet dich dieser Gedanke ‚Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt‘? „MICH! Ich mag mich nicht wie ich bin und spreche mir ab, richtig zu sein. Es kostet mich auch die Verbindung zu den anderen, ich fühle mich gar nicht gesehen.“

4. Frage – „Wer oder was wärest du ohne den Gedanken?“
Dies ist ein reines gedankliches Experiment. Es geht hier nicht darum, den Gedanken loszulassen. Stell dir einfach vor, wie es wäre, wenn du diesen Gedanken gar nicht haben könntest. Wenn es dir hilft, kannst du dir auch vorstellen, wie eine andere Person, die so etwas nicht denken kann, in dem Moment wäre…

„Ich atme wieder tief, ich spüre mich wieder und fühle mich wieder erwachsen und groß, ja auf Augenhöhe. Das fühlt sich schön an und ich kann ihren Anspruch bei ihr lassen. Ich bin nicht dauernd gedanklich in der Zukunft, wenn sie sauer auf mich ist, weil ich das nicht so mache wie sie es gerne hätte, sondern bin ganz im Jetzt. Der Druck fällt von mir ab, innere Ruhe kehrt wieder zurück… Es ist wie eine Quelle, die in mir sprudelt, ich fühle mich völlig selbstbestimmt, ich habe so viel zu geben – wow, das ist eine so geniale Kraft, die ich gerade erlebe. Ja, ich habe meine Handlungsfähigkeit wieder zurück … Ich kann wieder ins Gespräch gehen und mich ganz klar abgrenzen. Jetzt kann ich mich auch über die freie Zeit freuen und bin gelassen. Ich sehe auch, dass ich schon viel geleistet habe und wie erfolgreich ich im Leben bin.“

Wir halten dieses neue Gefühlt fest!
„Wie wäre dein ganzes Leben, wenn du diesen Gedanken nie wieder denken könntest?“
„Ich würde viel mehr bei mir einchecken und auf meine Intuition bzw. mein Bauchgefühl hören. Das wäre definitiv gut für mein Selbstwertgefühl – es fühlt sich so satt in mir an und ruhig. Ich bin nicht dauernd auf der Suche nach Anzeichen dafür, dass ich geliebt werde. Das ist auch gut für meine Gesundheit.“

Im nächsten Schritt machen wir die Umkehrungen und finden Beispiele dafür, wie diese auch wahr sein können. Die erste Umkehrung für „Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt“ ist „Nur wenn ich nichts leiste werde ich geliebt.“ Die Antworten:
– Ja, dann liebe ich mich mehr, denn wenn ich im „Ich-muss-leisten-Modus“ bin, grabe ich mir selbst jede Zuneigung für mich ab.
– Ja, dann habe ich das Gefühl, wirklich geliebt zu werden statt nur ok zu sein, weil ich tue was andere wollen.
– Ja, dann kann ich die Zuneigung und Liebe der anderen überhaupt erst so richtig bemerken und ich spüre dann auch meine Liebe zu ihnen.
– Ja, wenn ich die Dinge nicht im „Ich-muss-leisten-Modus“ tue, bin ich fröhlicher und offener und das ist viel anziehender für die Menschen um mich herum – Krass! Genau, dann bin ich nicht so gestresst und nicht so abweisend.
– Ja, weil ich mich lieber mag, wenn ich mich nicht so unter Druck setze.
– Ja, weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

Und noch eine Umkehrung: „Nur wenn ich etwas leiste, werde ich nicht geliebt.“
– Ich kann gerade klar sehen, dass die Menschen mich nicht lieben, weil ich etwas leiste, sonderen weil ich ICH bin.
– Wenn ich etwas leiste, bin ich total erschöpft und nicht aufnahmefähig für die Liebe.
– Wenn ich so rumjammere, und das tue ich, denn ich bin wirklich erschöpft, wenn ich den Gedanken glaube, dann haben die anderen es echt schwer mit mir und können mir ihre Liebe gar nicht zeigen.

FAZIT
Am nächsten Seminartag reflektieren wir und die Teilnehmer:innen berichten: „Erstmal war ich einfach viel gelassener und nicht so gehetzt – schon als ich so zur Arbeit kam. Ich war in einem schönen Flow. Ja genau. Ich war viel zugänglicher, egal ob es um meine Kolleg:innen ging oder E-Mails oder meinem Sohn. Ich habe die Dinge viel entspannter gemacht und hatte gleichzeitig mehr Energie. Es hat mir einfach mehr Freude gemacht und die Gespräche in der Pause waren lockerer und lustiger, da bin ich sonst eher mal abwesend und manchmal auch richtig genervt.“

Sie fragen natürlich: „Habiba wie kann ich diesen Zustand weiter behalten?“
1. Du kannst dich in dieses Bild eingrooven, dass ohne den Gedanken entsteht – in dieses Gefühl, eine sprudelnde Quelle zu sein
2. Erinnere dich selbst daran, indem du einen Zettel an den Spiegel hängst oder ein Foto auf den Bildschirmschoner stellst, dass dich daran erinnert.
3. Gehe davon aus, dass es dir nicht immer gelingen wird und der Gedanke „Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt“ wieder zurückkommen kann. Wann immer das passiert, sei liebevoll mit dir, sage dir: „Ach siehste, da ist er wieder der alte Gedanken, das hat Habiba ja gesagt.“ Und dann nimmst du den „roten Faden“ wieder auf. Zum Beispiel kannst du dann die Work „auffrischen“ und den Gedanken noch einmal worken.

Konntest du mitgehen mit der Work?
Wenn ja, hast du vielleicht auch interessante Beobachtungen gemacht, schreibe mir gerne, wie es für dich war.

Wenn du willst, dass sich etwas ändert und du auf diese eine Person wartest, die das für dich tut… dann schaue in den Spiegel.
Denn du bist die einzige die wirklich etwas ändern kann.
Nur du kannst den Fokus deines Blickwinkels und damit deines Fühlens und Erlebens und damit deiner Handlungen ändern.

Hat dir dieser Artikel weitergeholfen?
Schreibe mir super gerne eine kurze Nachricht – auch wenn du eine Frage hast.

Wenn auch du live mit mir arbeiten möchtest, komme zur offenen Gruppe und probiere es aus. Du brauchst keine Scheu zu haben. Jede:r ist willkommen und in einem sicheren Rahmen worken wir gemeinsam.

Für mich ging und geht es immer wieder um das JA zu mir selbst.
Davon möchtest du auch mehr? Selbstakzeptanz ohne toxische Selbstoptimierung.
Die Workshops „Goodbye Hamsterrad – Nie gut genug“ und der Vertiefungsworkshop „Adé Selbstkritik“ sind genau dafür gedacht.