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GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN – HABIBAS BLOG

Regelmäßig berichte ich hier von Themen, die mir in meinen Coachings begegnen und die vermutlich auch andere Menschen beschäftigen. So bekommst du einen Eindruck davon, was alles mit The Work bearbeitet werden kann und welche Lösungsstrategien daraus entstehen können. Vielleicht inspirieren dich diese Geschichten auch, dich selbst auf den Weg zu machen, dein Leben positiv zu verändern. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche dir viel Spaß beim Stöbern!

Kompetenz statt Frust:

Da ist diese eine Mail. Diese eine, nervige, blöde Mail… und du bist im Hamsterrad von Ärger und Frust gefangen. Auf die eine oder andere Weise kennen wir das wahrscheinlich alle. Doch wie können wir mit solch einer Situation angemessen umgehen, wie können wir dafür sorgen, dass wir nicht stunden- oder gar tagelang damit beschäftigt sind? Good News: Statt in Frust und schlechter Laune zu versinken, können wir einen neuen Blick auf die Situation bekommen und selbstbewusst, kompetent und ohne Ärger reagieren. In diesem Artikel erzähle ich dir von einer Klientin, die mit ‚The Work of Byron Katie‘ eine Lösung für sich gefunden hat.

Grund für ihren Frust: Die Mail der Chefin

„Wie kann sie mir so eine Inkompetenz zutrauen?“, fragt meine Klientin mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Sie sieht ein Riesenproblem, wo eigentlich gar keins ist. Und dann schiebt sie es mir in die Schuhe. Wahrscheinlich hat sie meine Mail nicht mal zu Ende gelesen, sonst hätte sie doch kapiert, dass es gar kein Problem gibt!“

Meine Klientin ist aufgebracht, genervt, frustriert. Die unangenehmen Gefühle richten sich gegen ihre Chefin – aber auch gegen sich selbst.

Hinschauen: Was fühlt sie wirklich?

„Sie nimmt mich nicht für voll“, das ärgert mich am meisten, sagt meine Klientin. Wir beginnen zu forschen. „Wenn du diesen Gedanken glaubst, wie reagierst du dann, was passiert dann bei dir?“, frage ich sie die erste Frage von The Work. Sie fühlt sich klein und unfähig, Flashbacks aus ihrer Vergangenheit tauchen auf. Ihre Lehrer. Ihre Mutter. Situationen, in denen nicht gesehen wurde, was sie kann und sie sogar schlechte Noten dafür bekam. Und auch Situationen, in denen sie etwas nicht konnte. All das passiert innerhalb von Millisekunden im Unterbewusstsein. Der Gedanke „Meine Chefin traut mir nichts zu“ ist nur die Spitze des Eisbergs, so langsam versteht sie, was darunter alles liegt.

Gemeinsam forschen wir weiter. „Ich habe keinen Zugang mehr zu meinem Können, zu meinen Erfahrungen, ich sehe mich selbst als inkompetent. Das ist wirklich schockierend für mich.“, gibt meine Klientin zu. „Es fühlt sich fast an, als würde mich mein ganzes System mit ‚Beweisen‘ fluten, dass meine Chefin recht hat und ich wirklich nichts drauf habe. Innerlich beginne ich, gemein und kritisch mit mir selbst zu sprechen.“

Ich frage sie: „Was kostet dich der Gedanke, welchen Preis zahlst du für diesen Gedanken?“

Meine Klientin erkennt, dass ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen leiden. Statt in Aktion zu kommen, bekommt sie Herzrasen und Magenschmerzen, wird tagelang passiv. Auch die Beziehung zur Chefin leidet. Der Gedanke raubt ihr Energie und führt zu einer allgemeinen Schwere.

Ich frage weiter: „Wer wärst du ohne den Gedanken „Sie nimmt dich nicht für voll“? Was wäre, wenn diese Gedanken ein Luftballon sind, den du einfach mit einer Nadel zerstichst? Nur als Experiment: Lies die Mail deiner Chefin nochmal – ohne diesen Gedanken in dir.“

Meine Klientin wird still, nimmt sich Zeit. Ich kann dabei zusehen, wie ihr ganzer Körper wächst. Sie wirkt lebendiger, gelöster, präsenter.

Alles anders: Wie fühlt sich die Alternative an?

In dem Experiment blüht meine Klientin regelrecht auf.

„Ich bin wie ausgewechselt. Das ist der Hammer! Ich sehe alles rational und denke: E-Mails richtig zu lesen fällt vielen schwer in diesen stressigen Zeiten. Meine Chefin ist oft unter Strom. Das passiert uns allen. Ich könnte einfach in meiner Kompetenz bleiben, auf dem kurzen Dienstweg zu ihr gehen und sagen: Hey, hier gab es wohl ein Missverständnis. Das gibt mir sogar die Möglichkeit, meine Kompetenz unter Beweis zu stellen. Das fühlt sich stark an, selbstbewusst und mit mir verbunden.“ Sie strahlt Energie aus.

Es ist nicht abhängig von unserem Außen, oder den Menschen um uns herum, wie wir uns fühlen.

Ich lade meine Klientin ein, intensiv in dieses „neue“ Gefühl hineinzuspüren. Es ist nicht abhängig von unserem Außen, oder den Menschen um uns herum, wie wir uns fühlen. Je häufiger wir uns innerlich in diese neue Gefühlswelt begeben, in der wir keine negativen Gedankenkarusselle zulassen und in unserer Kompetenz bleiben, je intensiver wir die neuen Gedanken wirklich fühlen und erleben, desto mehr verfestigt sich diese Sichtweise in unserem System.

Gute Alternativen: Wo sind meine neuen Standpunkte?

Wir forschen weiter und gehen tief in das neue Gefühl hinein, indem wir den nächsten Schritt von The Work machen – die Umkehrungen ihrer ursprünglichen Gedanken.

Ein Beispiel: Wir probieren aus, wie es sich anfühlt, wenn die Erwartung an die Chefin – Ich will, dass sie meine Arbeit wertschätzt und meine Mails richtig liest. – umgekehrt wird: „Ich will, dass ich meine Arbeit wertschätze.“ „Ja das ist super, genau darum geht es mir“, sagt meine Klientin. „Dann liste mir doch mal auf, was du jetzt mit deiner neuen Sichtweise an dir und deiner Arbeit wertschätzen kannst – genau für die Situation mir der E-Mail.“ Sie legt los: „Ich habe den Prozess gut strukturiert. Ich habe alles richtig bearbeitet. Ich habe meine Chefin darüber informiert. Ich habe ihr eine ausführliche Mail dazu geschrieben.“ Ich lade sie ein, diese Selbstwertschätzung jetzt mal richtig zu genießen und anzunehmen.

Wie ist es denn, wenn du den Gedanken noch mal anders umkehrst: „Ich will, dass ich ihre Arbeit wertschätze.“

„Wenn ich sie wertschätze– und so insgesamt macht sie ihren Job ja auch gut –, sehe ich in der Mail keine böse Chefin, sondern ein Problem in der Kommunikation und vielleicht sogar einen Hinweis darauf, wie es dazu kam“, so meine Klientin. „Das gibt mir die Gelegenheit, mich zu zeigen und klar zu bleiben. Dann können wir über das Projekt noch mal reden. Ich habe eh den Eindruck, dass ab und zu neben den Mails einfach mal ein Austausch im Gespräch nötig ist.“

Was für ein tolles Ergebnis!

Abschluss: Drei Schritte für den Alltag

  • Zugang zu den eigenen Kompetenzen

Meine Klientin macht sich eine Liste mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen. „Das fühlt sich gut an“, stellt sie fest. Wir vereinbaren, dass sie diese Liste jeden Tag einmal liest, damit sie es auch innerlich immer zur Verfügung hat. Sobald wieder eine ähnliche Situation entsteht, versucht sie, wieder in das „neue“ Gefühl zu kommen, ohne Gedankenkarussell, sie manövriert um den Eisberg herum. Sie versucht, klar und sich ihrer Kompetenzen bewusst zu bleiben.

  • Drei Dinge, die gut gelaufen sind

Am Ende des Tages notiert sich meine Klientin von nun an drei Dinge, die sie gut gemacht hat. Auch Dinge, die sie selbst als einfach oder selbstverständlich empfindet. Unser Gehirn fokussiert sich nur allzu gern auf die negativen Erfahrungen und vergisst, was wir eigentlich leisten. Solche Listen helfen dabei, den Fokus zu verschieben und uns in guten Gedanken zu „trainieren“.

  • Gedanken aufschreiben und aufarbeiten

Und wenn doch mal alles schiefläuft? Es braucht ein bisschen Geduld und Dranbleiben, damit sich die neue Gewohnheit, die neue Perspektive auch verankern kann. Es ist also nicht schlimm, wenn es mal nicht klappt. Für diese Momente bekommt sie die Aufgabe, ihre stressigen Gedanken dazu aufzuschreiben. Und dann? Im Coaching habe ich meine Klientin ausprobieren lassen, wie sie selbst mit so einem stressigen Gedanken arbeiten kann und so zu einem effektiven Perspektivwechsel kommt. Ich nenne das gerne „Küche aufräumen im Oberstübchen“. Dafür gibt es ein Arbeitsblatt. Alle anderen stressigen Gedanken und Situationen bringt sie zu unserer nächsten The Work Session mit und wir werden dies hinterfragen.

Wenn du wie meine Klientin aus dem Frust-Hamsterrad aussteigen und dein Mindset positiv ausrichten möchtest, dann ist der Workshop „Raus aus dem Hamsterrad – Dein Mindset, dass dich im Business weiter bringt“ oder „Goodbye Hamsterrad – Werde dein größter Fan“ genau das richtige für dich.