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GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN – HABIBAS BLOG

Regelmäßig berichte ich hier von Themen, die mir in meinen Coachings begegnen und die vermutlich auch andere Menschen beschäftigen. So bekommst du einen Eindruck davon, was alles mit The Work bearbeitet werden kann und welche Lösungsstrategien daraus entstehen können. Vielleicht inspirieren dich diese Geschichten auch, dich selbst auf den Weg zu machen, dein Leben positiv zu verändern. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche dir viel Spaß beim Stöbern!

Nervige Kolleg:innen? So kommst du runter von der Palme

Meine Klientin ist sichtlich deprimiert – „Mein Job belastet mich immer mehr, das überschattet auch mein Privatleben und meine Beziehung. Ich bekomme den Kopf nicht mehr frei.“ Der Job macht ihr eigentlich Spaß, die Aufgaben sind spannend, das Gehalt stimmt – doch diese eine Kollegin macht alles zunichte. Hast du auch diese eine Person im Team, die dich auf die Palme treibt und alles mies macht? Und möchtest du wissen, wie du aus dem Hamsterrad aus Ärger und Frust aussteigen kannst? Dann lasse dich von den Erkenntnissen meiner Klientin inspirieren – jetzt auf meinem Blog!

Aber eins nach dem anderen: Denn vielleicht fragst du dich, so wie meine Klientin, warum du eigentlich an dir arbeiten solltest – wo doch die andere Person das Problem macht. „Wieso soll ich Geld und Zeit investieren, wenn ich gar nicht das Problem bin?“, fragt mich meine Klientin: Stimmt, es wäre schön, wenn alle ihren Beitrag leisten. Doch du kannst nicht entscheiden, wie die anderen sich verhalten. Aber du kannst entscheiden, was du tust und denkst. Was für ein Geschenk! Wenn du die Probleme genau anschaust und neue Blickwinkel entdeckst, wirst du viel über deine eigenen Denk- und Verhaltensmuster lernen und neue Lösungen finden. So wird dein Leben einfacher und schöner – du musst nicht warten, dass jemand anderes sich bewegt. Und du findest für dich einen adäquaten Umgang mit bestimmten „Typen“, auf die man ja immer wieder trifft.

Wenn die Bremse erstmal gelöst ist, wirst du merken, wie dir neue Fähigkeiten nicht nur im Jobumfeld, sondern auch im restlichen Leben helfen können. So war es auch bei meiner Klientin, ich nenne sie in diesem Text „Anja“.

Da ist diese eine Kollegin, die mich auf die Palme bringt

„Wenn diese eine Kollegin nicht wäre“, beginnt Anja zu erzählen. „Eigentlich ist alles gut, ich habe im letzten Jahr mehr leitende Aufgaben übertragen bekommen, das macht mir inhaltlich Freude … aber mit dieser Kollegin habe ich früher einmal richtig schlechte Erfahrungen gemacht. Und nun ist sie wieder in meinem Arbeitsumfeld, wir sitzen in den gleichen Meetings  und so kann ich ihr nicht mehr aus dem Weg gehen. Es kommen Angstgefühle hoch, denn sie wollte mich damals rausmobben – glaube ich jedenfalls.“

Anja erzählt im Coaching von dem Geltungsdrang ihrer Kollegin, der Dominanz und der Angewohnheit, immer wieder das Wort an sich zu reißen. Sie erzählt auch von der Situation früher. „Ich habe damals ohne Vorwarnung eine E-Mail bekommen, in der mir die Kollegin Datenfälschung vorgeworfen hat, das war so dreist. Die Krönung: Sie hat gleich eine ganze Reihe von Vorgesetzten und Kolleg:innen in cc gesetzt. Da standen Behauptungen drin, die nicht wahr waren. Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hatte Angst, mein Gesicht und meinen Job zu verlieren.“

Wie du von der Palme wieder runterkommst: ins Gefühl gehen

„Okay, lass uns zu dem Moment zurückgehen. Du liest diese E-Mail. Was bedeutet es für dich? Was tut sie, wenn sie so eine Mail schreibt?“, frage ich Anja. „Sie greift mich an.“

„Sie greift dich an. Ist das wahr?“, frage ich sie die erste Frage im The Work-Prozess.
„Ja, eindeutig.“ Die nächsten Fragen von The Work dienen der Reflektion: „Anja, genau in dem Moment: Wie reagierst du, wenn du diesen Gedanken hast?“
„Ich bin fassungslos, ängstlich und bloßgestellt. Ich fühle mich wie ausgeknockt, kann nicht mehr klar denken und habe Horror-Visionen, was nun alles passieren wird. Innerlich greife ich sie an, spüre sogar Hass. Und mit meinen Kolleginnen lästere ich über sie.“
„Was bringt dir der Gedanke ‚Sie greift mich an‘? Stress oder Frieden?“, frage ich weiter. „Stress, na klar“, sagt Anja.

Was wäre, wenn es diesen Gedanken nicht gäbe?

Ich lade Anja zu einem Experiment ein. Sie soll die Mail wieder lesen, sich jetzt aber vorstellen, sie könnte den Gedanken „Sie greift mich an“ gar nicht denken. Anja fällt es sichtlich schwer. Sie steckt fest in ihrem Hamsterrad.

„Gibt es in deinem Leben jemanden, den oder die du für ihre oder seine Weisheit und Besonnenheit sehr bewunderst oder schätzt?“, frage ich sie.
„Oh ja, ich hatte früher mal eine Kollegin, die war in sowas echt cool.“
„Dann stelle dir vor, du bist du und hast die Qualität von dieser Person noch dazu: Wie ist es ohne den Glaubenssatz ‚Sie greift mich an‘?“ Stück für Stück arbeitet es in ihr.
„Beim Lesen würde ich denken: Oh, wie kommt sie denn darauf? In meinem Kopf bliebe alles klar, meine Gedanken wären ruhig.“ Anjas Gesicht hellt sich auf. Sie überlegt weiter: „Ich würde ganz souverän sofort eine Antwort schreiben, alles klarstellen und so sogar eine Möglichkeit nutzen, meine Kompetenz unter Beweis zu stellen. Ich würde gut gelaunt durch den Tag gehen, nachdem ich dieses kleine Hindernis überwunden hätte. Das fühlt sich körperlich und emotional ganz anders an. Als würde ich wachsen. Ich fühle mich richtig wohl in meiner Haut.“ Sie lacht: „Mann, und da habe ich mir jetzt jahrelang so einen Stress gemacht.“ 

Umkehrungen sorgen für neue Perspektiven

Ich gehe weiter mit Anja durch das Experiment und kehre den Satz um.
„Eine Umkehrung zu ‚Sie greift mich an‘ ist ‚Ich greife sie an‘. Kannst du Beispiele finden, dass diese Umkehrung auch wahr ist?“

Anja kann. Na klar, sie hat schließlich über ihre Kollegin gelästert, ist ihr passiv-aggressiv begegnet, stand ihr innerlich feindselig gegenüber und das über längere Zeit. „Das ist nicht so angenehm, das zuzugeben“, gibt Anja zu.
„Das kann ich nachvollziehen. Und die gute Seite daran: Jetzt hast du es in der Hand und kannst es selbst ändern.“

Wir probieren auch andere Umkehrungen aus.
„Also ‚Ich greife mich an.‘ Stimmt das auch?“, frage ich. „Ja, ich denke darüber nach, wie doof mich alle finden. Und natürlich ist da der Gedanke, ob ich nicht doch einen Fehler gemacht habe. Ich zweifle an mir.“

Auch für das Gegenteil „Sie greift mich nicht an“ findet meine Klientin Beispiele: „Sie wirft ein Thema auf, für alle sichtbar, und gibt mir damit die Gelegenheit, mich zu profilieren und Dinge zu klären. So gesehen, könnte ich ihr sogar dankbar sein.“

Anja hat es geschafft. Sie ist aus ihrem Hamsterrad ausgestiegen – was für eine Erleichterung, was für ein Erfolg!

Unaufgeregt und souverän

Im Coaching nehmen wir uns noch weitere Gedanken vor, die Anja zu diesem Ereignis belasten. Daraus nimmt Anja konkrete Handlungsmöglichkeiten für sich mit:

  • Ich habe erkannt, wie unaufgeregt und souverän ich bin, wenn ich den Gedanken „Sie greift mich an“ ablege.
  • Ich bewirke viel mehr, wenn ich kollegial bin und vertrauensvoll mit meiner Kollegin zusammenarbeite.
  • Wenn ich gelassen bleibe, verbessere ich nicht nur die Kommunikation mit meiner Kollegin, sondern auch mit meiner Chefin, da ich wieder Themen einbringe, statt mich zurückzuziehen.
  • Wenn ich vor einem Meeting merke, dass sich das Hamsterrad wieder dreht, mache ich zu einem Satz eine Work für mich. Das klärt mich sehr, ich fühle mich dann immer wie aufgeräumt und habe im Fokus, worum es mir geht.

Auswirkungen auf das ganze Leben

Anja berichtete mir später, dass ihr seit dem Coaching der Umgang mit der Kollegin viel leichter fällt. Sie kann ihr besser zuhören, gerade in den Meetings, und sie hat wieder zu ihrem ursprünglichen Elan zurückgefunden, bringt sich wieder ein. „Ein völlig anderes Lebensgefühl!“ Nicht nur der Umgang im Job ist sehr viel einfacher geworden ist, sondern auch im privaten Umfeld fühlt sie sich sehr viel wohler. „Ich schlafe besser und ich genieße die Zeit mit Familie und Freunden viel mehr!“ In Sachen ‚Sich-angegriffen-fühlen‘ bemerkt sie auch mit ihrem Freund deutliche Fortschritte.

Von solchen Effekten berichten mir Klient:innen immer wieder. The Work verändert dein Mindset und hat so einen Einfluss auf das ganze Leben. Darüber habe ich auch in früheren Blogbeiträgen geschrieben die du hier lesen kannst: ‚Ciao Kopfkino! Zurück zur inneren Stärke‘ und ‚Stress & Essen – Hilfe, ich werde dick‘ lesen kannst. Du verbesserst in erster Linie deine Lebensfreude und das Arbeitsklima, aber auch deine Gesundheit, deine Freundschaften, deine Partnerschaft und deine Lebensfreude.

Willst auch du aus deinem Hamsterrad aussteigen? Im Business-Mental-Coaching finden wir gemeinsam heraus, was dein Hamsterrad antreibt, wie du es stoppst und deine Lösungen findest. Alternativ kannst du auch meinen Workshop besuchen: „Raus aus dem Hamsterrad – Dein Mindset, das dich im Business weiterbringt“
Wenn du erstmal reinschnuppern willst, ist der 3-Abend-Workshop „Raus aus dem Hamsterrad – Dein erster Schritt: Mit 4 Fragen zu Leichtigkeit“ genau das Richtige.

Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen!