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GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN – HABIBAS BLOG

Regelmäßig berichte ich hier von Themen, die mir in meinen Coachings begegnen und die vermutlich auch andere Menschen beschäftigen. So bekommst du einen Eindruck davon, was alles mit The Work bearbeitet werden kann und welche Lösungsstrategien daraus entstehen können. Vielleicht inspirieren dich diese Geschichten auch, dich selbst auf den Weg zu machen, dein Leben positiv zu verändern. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche dir viel Spaß beim Stöbern!

Vergleichen – Ja, aber bitte nicht dich

Ein ziemlich sicherer Weg für schlechte Laune, negative Gedanken und ein anstrengendes Leben ist der Vergleich mit anderen Leuten – vorzugsweise mit Menschen, die man gar nicht richtig kennt. Oder anders ausgedrückt: Das Vergleichen ist ein sicherer Weg, um den Selbstwert sehr schnell in den Keller zu bringen.
Genau dies war das Thema am letzten Montagabend bei meinem offenen Gruppen-Coaching ‚Leichtigkeit tanken‘. Lies hier, wie du raus aus dem Vergleichen kommst und wieder bei dir und deinem Selbstwert landen kannst.

Häufig ist uns gar nicht bewusst, dass wir es tun (das Vergleichen), so nebenbei und gewohnt schalten wir in den Vergleichsmodus.
Klar kann Vergleichen auch mal motivieren – nur bei den allermeisten Menschen funktioniert es anders herum.

Aber eins nach dem anderen… Das wir vergleichen, liegt in der Natur unseres Verstandes – ohne diese Gabe wären wir schlichtweg aufgeschmissen. Der Verstand gleicht ständig ab, vergleicht also und sortiert dann ein. Das brauchen wir in unserem Alltag ständig: z.B. um zu wissen, ob ein Nahrungsmittel gut ist; um zu erkennen, um welchen Gegenstand es sich handelt; und auch wie Situationen einzuschätzen sind … ist es hier sicher über die Straße zu gehen, usw. …

Wenn wir das Vergleichen auf uns selbst beziehen, ist es meist schmerzhaft.
„Sie ist besser dran als ich.“ „Er macht es besser als ich.“ „Sie ist beliebter.“ „Männer haben es einfacher in Führungspositionen.“ „Sie hat mehr Selbstvertrauen.“ „Mama mag sie lieber als mich.“ „Er ist attraktiver.“
Wenn dir solche und ähnliche  Gedanken nicht fremd sind, wärst du am letzten Montag bei der offenen Gruppe ‚Leichtigkeit tanken‘ gut aufgehoben gewesen: „Sie/er ist besser dran als ich – das ist ein Riesenthema für mich“, sagte eine Teilnehmerin. „Das blockiert mich immer wieder.“
Wir reflektieren diesen Gedanken mit den Fragen von The Work. Dabei entwickelt diese Methode ihre Kraft durch die Offenheit, mit der wir die Fragen hören und durch die Ehrlichkeit (vor allem vor uns selbst), mit der wir sie beantworten. Was uns in diesen Antworten begegnet fühlt sich zunächst nicht schön an. Doch gerade zu erkennen, was ein Glaubenssatz mit uns macht ist der erste Schritt zur Wandlung. Bemerken wir, wie gemein und doof wir zu uns selbst und den anderen sind, wie viel Stress wir dadurch in unserem Körper produzieren und wie gefangen wir uns fühlen, ist plötzlich die Bereitschaft da, etwas Neues auszuprobieren. Genau das können wir dann mit den nächsten Fragen erforschen. Wir erleben in uns wovon wir weg wollen, weil es so anstrengend und einengend ist, und wir können erfahren, wohin wir wollen und auch wie das möglich ist. Das liebe ich so an dieser Methode. 

Lass uns kurz in dieses gemeinsame Erforschen eintauchen:
„Er/sie hat es besser als ich.“ – Denke an eine konkrete Situation, in der du das geglaubt, in der du das über jemanden gedacht hast. Lege dich auf eine Situation und einen Moment fest. Am einfachsten ist es, wenn du die Augen schließt und dir diese Situation noch einmal vorstellst und gedanklich wirklich dort bist.
„Er/ sie hat es besser als ich. Ist das wahr?“ frage ich in die Runde. Hier und da kommt ein Nein. Die meisten antworten mit Ja. „Er/sie hat es besser als ich. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?“ Diese Frage zielt darauf ab, noch einmal tiefer in dich hinein zu blicken: Kann ich hundert Prozent sicher sein, das ich mit meiner Ansicht richtig liege? Einige antworten jetzt mit Nein, andere noch mal mit Ja. Und beide Antworten sind gleichwertig – es geht hier um deine authentische Antwort (und da gibt es kein Richtig und kein Falsch).
Bleibe gedanklich mit der Situation verbunden und beobachte weiter: „Wenn du glaubst, er/sie hat es besser als ich, wie reagierst du dann?“
„Wie ein Schlag in den Bauch, mir ist richtig übel, Enge in der Brust, ich bin wütend, ich bin frustriert, ich bin traurig und energielos…“ antworten die Teilnehmer:innen. „Ich distanziere mich innerlich von der Person, ich kann nicht mehr offen und normal mit ihr reden; ich bin abweisend und kann ihr gar nciht mehr zuhören, eigentlich bin ich nur noch mit mir beschäftigt; ich tue mir selbst leid…“

Wir sitzen im Kino unseres Verstandes


Ich frage eine ergänzende Unterfrage: „Siehst du Bilder, in denen du dir vorstellst, wie toll das Leben der anderen Person ist und schneidest dann im Vergleich schlecht ab?“ „Ja genau, absolut. Und dann bin ich wirklich überwältigt.“ – Wenn du diese Fragen für dich selbst auch gerade beantwortet hast, spürst du vielleicht wie sehr es sich stressend auf deinen Körper auswirkt. Von flacher Atmung, Druck auf der Brust, Knoten im Solarplexus und Übelkeit im Bauch bis zu Energielosigkeit und Antriebslosigkeit, sogar Sinnlosigkeit. Das sind die Rückmeldungen der Teillnehmer:innen im Kurs. Warum ist das so? Hier spielt uns der Verstand sehr realistisch etwas vor und dann wirkt es so echt und auch wie „festgezurrt“. An dieser Stelle frage ich in die Runde: „Sind diese Bilder real? Also, sind sie in diesem Moment Realität oder sind das vorgestellte Bilder in deinem Kopf – also Kopfkino? Es braucht einen Moment Zeit bis alle reagieren: „Ach krass, ja klar, das stelle ich mir vor. Ich höre ja nur dass sie sagt, wie toll ihr neues Zuhause ist und alles andere passiert nur in meinem Kopf. Aber Habiba, das wirkt schon ziemlich echt!“ Ja, es wirkt so echt, weil die Gefühle, die wir dann haben, ja echt sind. Man könnte sagen, da macht der Verstand keinen großen Unterschied, ob wir das jetzt wirklich sehen und real erleben oder „nur“ in unserem Kopf. „Kannst du wissen, wie das gesamte Leben dieser Person ist? Kannst du wissen, dass sie sich gut fühlt?“ „Nein, ich nehme tatsächlich diese Aussage von ihr und denke mir den Rest aus. Und dann vergleiche ich es mit dem Teil meines Lebens, mit dem ich gerade nicht ganz so zufrieden bin.“

Perspektivwechsel macht glücklich


„Was kostet dich der Gedanke, er/sie hat es besser als ich?“ – „Meinen Selbstwert, auch meine Selbstliebe“, antworten zwei Teilnehmer:innen. „Es kostet mich die Freude mich mit der anderen Person zu treffen“, „Mich kostet es die gute Verbindung zu ihm“, „Ich kann nicht mehr auf Augenhöhe mit ihr sprechen“, sind andere Antworten aus unserer Runde.
Wir blicken aus einer anderen Perspektive auf die Situation: „Wer wärest du in der gleichen Situation – während die anderen genauso sind, wie sie da sind und das gleiche passiert – nur könntest du diesen Gedanken, er/sie hat es besser als ich, nicht denken? Nimm dir einen Moment Zeit, höre diese Frage mit Offenheit und erlebe, wie es wäre.“ Hier geht es nicht darum, dass wir diesen Gedanken loslassen und nie mehr haben sollten – es geht darum, dich auf dieses Gedankenexperiment einzulassen und dir vorzustellen, wie du die gleiche Situation erleben würdest, wie es dir dann gehen würde, was du dann möglicherweise anders machen könntest?
„Ich bin viel offener, die Freude kommt wieder zurück.“ „Ich kann mich neugierig erkundigen, ich kann sogar fragen, wie sie das hinbekommen hat.“ „Ich fühle mich auch wieder gut, mein Selbstwertgefühl ist wieder zurück und ja, ich fühle mich wieder gleichwertig. Und jetzt bemerke ich auch, wieviel sie dafür schon über Jahre geopfert hat und bemerke wieviel Freiheit ich in genau diesen Jahren hatte – sogesehen würde ich nicht mit ihr tauschen wollen…“

Wir machen noch die Umkehrungen zu diesem Satz und finden Beispiele dazu.
1. Umkehrung: Sie hat es nicht besser als ich – „Ich kann nicht wissen, wie es ihr wirklich geht und wie sich ihr Leben so anfühlt.“ „Ich habe ganz andere Werte und ich würde nie in diesem Dorf leben wollen. Da hat sie es wirklch nicht besser als ich.“ „Ich kann sehen, er hat andere Dinge nicht, wie zum Beispiel Kinder, und mir ist das sehr wichtig.“
2. Umkehrung: Ich habe es besser als sie – „Ja es gibt einige Bereiche, wo ich es besser habe als sie. Ich bin wie gesagt viel freier. Ich muss mich auch nicht mit dem ganzen Baukram rumärgern, davon ist schon manche Beziehung kaputt gegangen.“ „Ich bin nicht so durchgetaktet wie er. Ich kann z.B. sehen, wie das auf Kosten seiner Gesundheit geht.“
3. Umkehrung: Juchhuu, sie hat es besser als ich – „Oh, das ist toll, dann merke ich gleich meine Bereitschaft, es ihr zu gönnen.“ „Ich kann dann prüfen, ob ich auch dahin möchte und kann ihn sogar fragen, wie man dahin kommt, und mich dann fragen, will ich das oder möchte ich etwas anderes?“

ZWISCHENDING Die Resumees aus der Gruppe: ganz viele Ahas
„Mir wird jetzt klar, wie oft ich solche Vergleichsbilder habe und wie unecht sie sind. Das will ich die nächsten Tage mal beobachten.“
„Tolle Work. Mir ist gerade so klar geworden, wie ich das bezüpglich meiner Schwester schon immer mache und eben auch heute noch – und ich konnte gerade so deutlich spüren, wie ich ein Leben ganz nach meinen Werten lebe – und so kann ich mich sogar für sie freuen, dass sie es so gut hat.“

Es ist nicht alles wahr – das ist eine große Erleichterung

Ich kenne dieses Vergleichen und die bedrückende Wirkung sehr gut aus meinem Leben und habe das in meinen Zwanzigern und Dreißigern viel betrieben – unbewusst.
Ich habe viele viele Works dazu gemacht, das hat meinen Selbstwert Stück für Stück genährt.
Auch heute habe ich natürlich immer mal Momente, in denen ich denke irgendjemand hat es besser als ich. Zu wissen, dass es mein Verstand ist, der mir da Bilder vorgaukelt, hilft. Und am allerbesten hilft es mir dann, eine Work genau zu dem Gedanken zu machen. Immer wieder komme ich so zu mir selbst und meiner Stärke zurück. Es ist wie wenn ich eine Wendeltreppe hinaufginge – ich stehe zwar immer wieder an der gleichen Stelle, aber höher. Die Gedanken kommen seltener und ich kann sie nicht mehr so glauben wie einst. Durch das direkte Worken kann ich sehr schnell umschalten.

Du bist einzigartig und großartig! Du hast dein eigenes Tempo, deine eigenen Bedürfnisse! Und nur du weißt, was gut für dich ist
Und dieses Wissen kommt aus deinem Inneren, du findest die Antwort nicht im Außen 🙂

Das einzige was dich davon abhalten kann, dich als wundervoll zu sehen und zu empfinden sind stressige, negative Gedanken. Das schöne, Du kannst sie auflösen!
Bist du bereit aus deinem Hamsterrad auszusteigen?
Dann probiere es einmal aus! Bei meinen Live-Caoching-Gruppen kannst du die kraftvollen Fragen von The Work kennenlernen und gleich für dich ausprobieren. Du hast mich und eine kleine unterstützende Gruppe dabei, das macht es einfacher in diese Art der klärenden Selbstreflexion einzutauchen.